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23.06.2025

SERIEELLES BAUEN IST KEIN ALLHEILMITTEL FÜR DIE BAUBRANCHE

Die Bundesbauministerin Verena Hubertz kündigt ambitioniert an: Mit serieller Vorfertigung sollen Baukosten halbiert, Bebauungspläne binnen zwei Monaten verabschiedet und der Wohnungsbau „entschleunigt beschleunigt“ werden. Das klingt gut – doch viele dieser Vorschläge greifen zu kurz.
Als mittelständischer Massivhausanbieter aus der Region begrüßen wir Innovation - aber sie muss zur Realität auf unseren Baustellen passen – und den Bedürfnissen der Menschen gerecht werden!

Serielle Verfahren versprechen Effizienz – die Praxis zeigt jedoch ein differenzierteres Bild: Im Mehrgeschossbau führen serielle Systeme nicht automatisch zu Kostenvorteilen. Vielmehr hängen Effizienz und Wirtschaftlichkeit stark von Planungstiefe, Logistikprozessen und der baulichen Standardisierung ab. Aus unserer Erfahrung wissen wir: Wenn serielle Ansätze auf individuelle Anforderungen treffen, können Aufwand und Anpassungskosten steigen – insbesondere bei komplexeren Grundstücken oder hohen architektonischen Ansprüchen.
Auch im Einfamilienhausbau fällt der Preisunterschied zugunsten des Fertigbaus oft gering aus – oftmals ohne echten Mehrwert für Bauherren, die Wert auf individuelle Planung legen.

Und wer über Nachhaltigkeit spricht, muss langfristig denken: Fertighäuser haben eine kürzere Lebensdauer, höhere Sanierungsintervalle und weniger robuste Materialien. Massiv gebaute Häuser überzeugen durch Eigenschaften, die ökologisch wie ökonomisch sinnvoll sind. In der politischen Diskussion rund um den Wohnraummangel darf eines nicht übersehen werden: Der private Hausbau ist kein Luxusgut – er ist Ausdruck von Lebensplanung und dem Wunsch nach Stabilität. Letzteres gilt ebenso für Investoren, die nachhaltige Werte schaffen möchten. Gerade deshalb ist es wichtig, dass politische Lösungen auch die Realität derjenigen berücksichtigen, die bauen wollen! Wenn dann im gleichen Atemzug angekündigt wird, Bebauungspläne künftig innerhalb von zwei Monaten statt wie bisher in 5 Jahren genehmigen zu wollen, klingt das schön – doch die Realität ist komplexer. Denn Bauleitplanung ist kein rein technischer Akt. Es geht um Beteiligungsverfahren, Umweltgutachten, kommunale Interessen, die Prüfung der Infrastruktur etc. All das erfordert Zeit, Kapazitäten und einen verantwortungsvollen Umgang mit den Bedürfnissen vor Ort. Wer Planungssicherheit schaffen will – für Familien, Kommunen und Bauträger gleichermaßen – braucht mehr als Tempo. Er braucht Struktur, Klarheit und Prozesse, die nachvollziehbar, rechtssicher und tragfähig sind.

Was wir aus der Praxis heraus fordern sind realistische Fördermodelle für den Mittelstand – nicht nur für Großinvestoren, verlässliche Rahmenbedingungen für private Bauherren und echte Beteiligung der Branche, statt pauschaler Vorgaben von oben.

Ein Zuhause entsteht nicht am Reißbrett – sondern im Dialog mit denen, die darin leben wollen. Genau darin liegt unsere Verantwortung.

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